Sonderausstellung „Behind His Glasses“. Was inspirierte Konrad Zuse?
Künstler und Erfinder
Konrad Zuses Einfluss erstreckt sich sowohl auf die Welt der Technik als auch auf die Kunst. Die Sonderausstellung „Behind His Glasses. Von Skizzen, Vorbildern und Konrad Zuses Konstruktion der Welt.“ wirft einen Blick auf die Person hinter den markanten Brillengläsern: den Erfinder, Künstler und seinen Ideenkosmos. Anhand von ausgewählten Werken wird deutlich, welche Einflüsse sein Denken und Handeln inspirierten und sich in seinem Schaffen widerspiegeln. Sie zeigt noch nie in Hoyerswerda präsentierte Kunstwerke Zuses aus der Privatsammlung von André Döhring (Dresden) und Friedrich Krumme (Bad Hersfeld). Unterstützung erhält das ZCOM nicht nur aus der Region durch den Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien und die Lausitzer Seenland Stiftung, sondern auch von der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung aus Berlin. „Die Ausstellung ‚Behind His Glasses‘ würdigt das facettenreiche Erbe von Konrad Zuse, sowohl als Technologiepionier als auch als Künstler. Die Unterstützung dieser Ausstellung, die sich hauptsächlich auf Zuses künstlerisches Schaffen konzentriert und die harmonische Verschmelzung von Technologie und Kunst zeigt, folgt auf die Vermittlung der Kunstbibliothek Zuses an das Museum durch die Ernst von Siemens Kunststiftung“, freut sich Martin Hoernes, Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung.

Gelungene Eröffnung
Am 3. März 2024 wurde die neue Sonderausstellung feierlich eröffnet. Nach einer Begrüßung durch die Museumsleiterin Andrea Prittmann, den Bürgermeister Mirko Pink sowie den Galeristen und Projektpartner André Döhring konnten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Vernissage die vielfältige Kunst Zuses sowie die darin enthaltene Inspiration und Ideengeschichte entdecken.



Roboter und berechnete Kunst – von Pepper Alpha bis Zuse KI
Außerdem wurden zwei weitere Technik-Highlights zur Vernissage präsentiert. Die Ostsächsische Sparkasse Dresden übergab dem ZCOM den Roboter Pepper Alpha. Nicht nur zur Ausstellungseröffnung sorgte der niedliche Roboter für Erheiterung bei unseren Gästen. Als „neuer Mitarbeiter“ begrüßt er ab sofort die Besucherinnen und Besucher des Computermuseums. Mit Pepper kann man sich unterhalten, tanzen oder verschiedene Spiele spielen.
In der Sonderausstellung wird ebenfalls sichtbar, wie Kunst und Künstliche Intelligenz verschmelzen. An einer KI-Kunststation (gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen) kann man seine eigene Zuse-Kunst erschaffen. In Vorbereitung wurde durch das ZCOM dazu eine KI mit Zuse-Kunst trainiert, um den Malstil des Computerpioniers nachzuahmen. Durch Eingabe von Text-Prompts kann nun jede/r ein eigenes Zuse-Kunstwerk generieren und ausdrucken – ein eigener einzigartige Zuse für zu Hause sozusagen. Probieren Sie es aus!




Die Sonderausstellung ist bis einschließlich 05. Mai 2024 im ZCOM zu sehen und kann täglich (außer montags) zu unseren Öffnungszeiten besichtigt werden. Der Besuch ist im Eintrittspreis enthalten. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm, bestehend aus Führungen, Vorträgen und Workshops.
Sonderausstellung
Behind His Glasses.
Von Skizzen, Vorbildern und Konrad Zuses Konstruktion der Welt.
03. März – 26. April 2024



„Ich habe zwar kein Kunststudium, aber ein Informatikstudium habe ich auch nicht.“
Als Ingenieur gelang es Zuse, den ersten funktionsfähigen Computer der Weltgeschichte zu konstruieren. Als Künstler nutzte er verschiedene Stile und Techniken, wie Bleistift-, Kreidezeichnungen und Collagen, Holz- und Linolschnitt, Aquarell- und Ölmalerei. Eine kreative Herangehensweise und das Finden neuer Wege begleiteten Konrad Zuse Zeit seines Lebens. Dabei war die Kunst nicht nur ein Ausgleich für den Computerpionier, sondern auch ein Mittel, komplexe Ideen und Utopien zu visualisieren.
Erfinder, Künstler, Autodidakt
Konrad Zuses Einfluss erstreckt sich sowohl auf die Welt der Technik als auch auf die Kunst. Über 50 Patentanmeldungen bezeugen seinen Erfindergeist, über 1000 Werke umfassen sein künstlerisches Schaffen. Die Sonderausstellung „Behind His Glasses. Von Skizzen, Vorbildern und Konrad Zuses Konstruktion der Welt.“ wirft einen Blick auf die Person hinter den markanten Brillengläsern, den Erfinder, Künstler und seinen Ideenkosmos.
Eröffnung der Sonderausstellung: Sonntag, 03.03.2024, 15.00 Uhr
Zur Vernissage sind Sie herzlich eingeladen! Die Eröffnung beginnt um 15 Uhr im ZCOM Zuse-Computer-Museum. Der Eintritt ist frei.
Zeitraum: 03.03. – 05.05.2024 verlängert bis 26.05.
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 10.00 – 17.00 Uhr
Kosten: im Eintrittspreis enthalten

Vision und Inspiration
Die neue Sonderausstellung betrachtet die Lebensgeschichte und Visionen von Konrad Zuse im Spiegel seiner Kunst und Erfindungen. Anhand von ausgewählten Werken wird deutlich, welche Einflüsse sein Denken und Handeln inspirierten und sich in seinem Schaffen widerspiegeln.
Begleitprogramm
Zusätzlich zur Ausstellung erwartet Sie ein Begleitprogramm aus interessanten Vorträgen, Führungen und Workshops.
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf, wenn Sie an folgenden Veranstaltungen teilnehmen möchten:
- 13.03.2024 11.00 Uhr öffentliche Führung durch die Sonderausstellung
- 14.03.2024 15-18 Uhr Open Lab: Kreativ wie Zuse
- 21.03.2024 17 Uhr Vortrag: „Zuses kreative Visionen“
- 04.04.2024 10-12 Uhr Workshop: „Malen nach Zuse 2.0“
- 07.04.2024 15.00 Uhr öffentliche Führung durch die Sonderausstellung
- 24.04.2024 17.00 Uhr „Nachgefragt: Kunstsammler Andre Döhring im Gespräch“
- 30.04.2024 17.00 Uhr Vortrag: „Behind His Glasses“
Rückblick
Eine Rückschau auf vergangene Sonderausstellungen im ZCOM finden Sie hier:
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Robotron Hoyerswerda

Werbebroschüre Robotron ca. 1975 | ZCOM.
Das Kombinat Robotron in Hoyerswerda
Um zu verstehen, weshalb der Name Robotron bei vielen Menschen Teil des Gedächtnisses ist, hilft ein Blick in die Geschichte und auf den folgenden Zusammenhang aus dem Jahr 1989. Zu diesem Zeitpunkt versammelte das Kombinat Robotron 21 Industriebetriebe unter seinem Dach und beschäftigte ungefähr 68.000 Mitarbeiter der unterschiedlichsten Berufsgruppen. Diese entwickelten jedoch nicht nur Produkte im Bereich der Computertechnik, sondern produzierten auch Gegenstände des täglichen Gebrauchs wie Fernseher oder Radiogeräte und darüber hinaus sogar Dinge wie Entsafter oder Pressen für den Plätzchenteig. Letztere Produkte verdanken ihre Herstellung zwar den Eigenheiten des Wirtschaftssystems der DDR, das für alle Betriebe auch einen Beitrag zur Produktion von Konsumgütern festlegte, führte aber dazu, dass die Menschen noch nicht einmal einen Computer benötigten, um mit Robotron in Berührung zu kommen.
Um diese Entwicklung einordnen zu können, hilft ein Blick auf die Wurzeln Robotrons, das 1969 als Kombinat gegründet wurde, doch natürlich nicht aus dem Nichts heraus entstand.
Im Begriff ‚Rechentechnik’ als umfassender Bezeichnung für Erzeugnisse der Computerindustrie verbirgt sich die eigentliche Motivation zum Bau solcher Maschinen. Denn im Vordergrund stand der Wunsch, das Rechnen durch Mechanisierung und später durch Elektronik zu vereinfachen. Vor diesem Aspekt entwickelte nicht nur Konrad Zuse seinen heute als Z1 bezeichneten ersten Rechenapparat/Computer, sondern ab Mitte des 19. Jahrhunderts viele in Mitteldeutschland ansässige Unternehmen. Die Namen dieser Firmen wecken heute meistens andere Assoziationen: So wurden in Sömmerda unter dem Namen ‚Rheinmetall’ Rechenmaschinen hergestellt, im Thüringischen Zella-Mehlis trugen Modelle den Namen Mercedes oder Walther, in Glashütte Saxonia oder in Chemnitz Astra bzw. Continental. Diese Rechenmaschinen genügen zwar nicht unserem heutigen Verständnis eines Computers, obwohl in ihrem Innern ähnlich komplexe Mechanismen wie in heutigen Rechnern arbeiteten, doch sie stehen am Anfang einer Entwicklungslinie, die im Kombinat Robotron mündet.
Trotz der Zerstörungen des 2. Weltkriegs und den daraus resultierenden Demontagen vieler Industriebetriebe durch die Sowjetunion lief die Produktion von Rechen- und Büromaschinen erstaunlich schnell an, so übertraf man beispielsweise 1950 in Glashütte schon die Vorkriegsproduktion. Daneben wurde an unterschiedlichen Orten der DDR an der Entwicklung von elektromechanischen und elektronischen Rechenmaschinen gearbeitet. In Jena entstand der erste Rechner 1955. Er trug den Namen OPREMA (Optische Rechenmaschine), gefolgt vom ZRA 1 (Zeiss-Rechen-Automat 1). In Dresden entstanden in den 1950er Jahren unter Federführung von Nikolaus J. Lehmann die Computer D1 und D2 und in Karl-Marx-Stadt 1957 aus dem Buchungsmaschinenwerk, ehemals Astra, hervorgegangenen VEB ELREMA (Elektronische Rechenmaschinen) der Robotron 100.
Der Name Robotron als Kunstwort der Bestandteile Roboter und Elektronik existierte also schon vor der Gründung des Kombinats. 1958 wurden die Namensrechte vom VEB ELREMA, an denen z.B. die westdeutsche Robert Bosch GmbH ebenfalls Interesse zeigte, gesichert.
Die zielgerichtete Koordination und Zusammenarbeit jener Betriebe mit Computerbezug und unterschiedlichen Schwerpunkten gestaltete sich jedoch zunehmend schwierig; vor allem nachdem 1964 vom Ministerrat ein Datenverarbeitungsprogramm (Programm von Maßnahmen zur Entwicklung, Einführung und Durchsetzung der maschinellen Datenverarbeitung in der DDR) beschlossen und im Dezember 1968 die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der RGW-Staaten unter der Abkürzung ESER (Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik) forciert wurde. Eine zentrale Steuerung der verschiedenen Betriebe mit umfassender Weisungskompetenz lag also nahe und wurde durch die Gründung eines volkseigenen Kombinats mit dem Namen ‚Robotron’ realisiert. Daraufhin erhielten alle unter diesem Dach tätigen Betriebe, ob diese nun Software, Datenverarbeitungssysteme, Büromaschinen oder Prozessrechentechnik entwickelten und herstellten, ob sie zukünftige Techniker ausbildeten oder ausgelieferte Systeme warteten, den Vornamen ‚Robotron’.
Einen Monat nach Bildung dieses Großkombinats erfolgte am 1. Mai 1969 die Gründung des VEB Robotron-Elektronik Hoyerswerda.
Schematische Darstellung der Entwicklung von Robotron Hoyerswerda, um 1979 | ZCOM.
IWP = Industrielle Warenproduktion, AP = Arbeitsproduktivität
Zu diesem Zeitpunkt waren aus den 7.000 Einwohnern Anfang der fünfziger Jahre bereits 55.000 geworden, die eine Heimat in der zuvor errichteten Neustadt fanden, und noch war kein Ende dieses Wachstums in Sicht. Hoyerswerda boomte und die Einwohner entstammten den verschiedensten Winkeln der Republik. Grund dafür war das Gaskombinat Schwarze Pumpe, das Braunkohle in Gas, Strom und Wärme für das gesamte Land bzw. für die Region verwandelte und sich in etwa 15 Kilometern Entfernung von Hoyerswerda befand. Um den dringend benötigten Arbeitskräften attraktiven Wohnraum anbieten zu können, entstand die zweite sozialistische Wohnstadt der DDR. Fanden vor allem die Männer Arbeit als Berg- und Energiearbeiter bei „Pumpe“ sollte mit Robotron Hoyerswerda ein Betrieb geschaffen werden, der Frauen unter Einbeziehung in die Leitungs- und Planungsprozesse des Betriebes Arbeit gab.

Betriebsalltag, 1979 | Stadtmuseum Hoyerswerda, Foto: B. Dobberstein.
Im Zentrum von Kohle und Energie mag es nicht verwundern, dass der erste Standort etwas außerhalb der Stadt in den Gebäuden des ehemaligen Tagebaus Bluno gefunden wurde. In der für viele Jahrzehnte typischen Lausitzer Landschaft zwischen Kiefern, Heidekraut und Mondlandschaften ähnelnden Überbleibseln des Braunkohleschürfens, begann die Produktion. Viele der Mitarbeiterinnen besaßen vorerst eine eher fachfremde Ausbildung beispielsweise als Verkäuferin oder Schneiderin und mussten erst für die neuen Aufgaben qualifiziert werden. Begleitet von den Schwierigkeiten, die jedem Neubeginn auf unbekannten Terrain innewohnen, wurden in der Anfangszeit vor allem Wickelgüter (auch in Heimarbeit) und Anschlussleitungen produziert,

Montiererin in der Abteilung Kabelfertigung, 1979 | Stadtmuseum Hoyerswerda, Foto: G. Kubenz.
daneben auch das Peripheriegerät TM 20. TM steht hier für die Abkürzung Tischmultipliziergerät. Dieses Zusatzgerät für Multiplikationen konnte an den Buchungsautomaten Ascota 170 aus Karl-Marx-Stadt angeschlossen werden, um dessen Einsatzspektrum zu erweitern. Obwohl (oder vielleicht auch weil) es sich bei der Ascota um eine mechanische Rechenmaschine handelte, wurde diese ab den 1950er Jahren bis 1983 hergestellt und noch viel länger eingesetzt. Zudem verschwand so mancher Hoyerswerdaer Beitrag der Blunoer Gründungszeit unter anderen Gehäusen, so zum Beispiel beim Kassettentonbandgerät Sonett, für das ein Großteil der Elektronik hergestellt wurde oder auch als Stromversorgungsgerät für den R300-Vorgänger R21.
Nachdem im August 1971 der Grundstein für das neue Robotronwerk im Hoyerswerdaer Industriegelände gelegt wurde und Braunkohlebagger immer näher an den Blunoer Standort heranrückten, erfolgte bis 1973 der Umzug in die neuen Verwaltungs- und Produktionsräume im Osten der weiter wachsenden Stadt.

Eingangsbereich Robotron Elektronik Hoyerswerda | ZCOM, Grafik: Dietmar Wuth.
Die wahrscheinlich bekanntesten Geräte aus diesen Räumen waren Radios, von denen etwa eine halbe Million Stück verkauft wurden. Bekannt waren diese unter den Namen Minora und Lausitz. Die letztere Bezeichnung entstand in einer internen Umfrage unter den Mitarbeitern. Charakteristisch für einige dieser Geräte war die große integrierte Uhr in der Vorderfront des Gehäuses und die Bereitstellung einer Weck- und Schlummerfunktion, die die Geräte als Radiowecker tauglich machten. Um die Radios küchengeeignet zu machen, wurde bei einigen Geräten eine große Schaltwippe installiert, die ein Aus- und Einschalten ohne Nutzung der Finger mit dem Ellbogen ermöglichte. Das anfänglich verwendete Holzgehäuse stammte nicht aus der Lausitz, sondern aus dem Erzgebirge und wurde später durch ein modernes Plastikgehäuse aus Radeberg ersetzt.
v.o.n.u.: Radio Lausitz RR2311, 2011, 2001 | ZCOM.
v.o.n.u.: Radio Lausitz RR2311, 2011, 2001 | ZCOM. |
Das zweite große Standbein bildete die Herstellung von Monitoren sowohl für farbige Darstellungen im Rahmen erster Bildbearbeitungsmöglichkeiten am Computer ab Anfang der 1980er Jahre (K7226) als auch für Monochrombildschirme (K7229.21.22.23.24), die an vielen Rechnertypen im Einsatz waren. Allein im Jahr 1988 sollten beispielsweise 15.500 Monitore das Werk verlassen.

Monitor K7229..23, grafisches Tablet K6405, Radio Lausitz 2011 | ZCOM.
Anfang der 1980er Jahre erreichten zwei englische Schlagwörter die Öffentlichkeit der DDR. Die Kürzel CAD (Computer-Aided Design) und CAM (Computer-Aided Manufacturing) waren sehr schnell in aller Munde und bedeuteten in der Theorie zum Beispiel den Entwurf eines bestimmten Bauteils direkt am Bildschirm, um diesen im Anschluss unmittelbar für die elektronische Steuerung des Herstellungsprozesses zu nutzen. Die begleitende öffentliche Kampagne allerdings war enorm. CAD/CAM galt als eine Art Wunderwaffe, die den Anschluss an den Weltmarkt herstellen sollte und von der ein erheblicher Rationalisierungsschub erhofft wurde. Entsprechend euphorisch waren die Erwartungen innerhalb der politischen Führung, die sich im Volksmund unter dem Slogan „Computer am Dienstag, Chaos am Mittwoch“ eher nicht widerspiegelten. Robotron Hoyerswerda war als Zulieferer grafischer Peripheriegeräte für diese angestrebte Digitalisierung des Arbeitsplatzes besonders in der Pflicht. Bis 1990 sah der Plan die Realisierung von bis zu 90.000 CAD/CAM-Arbeitsstationen vor. Neben den Arbeitsplatzcomputern wurden Plotter und vor allem grafische Tablets benötigt, die aus Hoyerswerda kamen und nicht nur im Inland, sondern auch im RGW-Gebiet Begehrlichkeiten auslösten. Der Endpunkt der Entwicklungslinie war das grafische Tablet K 6405. Dieses wurde entweder über einen Digitalisierstift mit empfindlicher Mine oder eine Art Maus mit Lupe und Fadenkreuz (Puck) für die Übertragung von technischen Zeichnungen, Karten oder Diagrammen genutzt. Dafür konnte die Zeichnung Punkt für Punkt oder Linie für Linie abgetastet werden, um für eine weitere Bearbeitung bereitgestellt zu werden. Dadurch wurde ein direkter Entwurf am Bildschirm möglich. Zur grafischen Ausgabe diente u. a. der ebenfalls in Hoyerswerda hergestellte A3 Plotter K 6418, der über einen integrierten Mikrorechner verfügte.
Plotter K 6418 | ZCOM.
Grafisches Tablet K6405, Eingabegerät | ZCOM. |
Zur Geschichte des Werkes gehören aber nicht nur die Erzeugnisse am Ende einer langen Kette von Ideen und Fachkenntnissen, sondern auch das Arbeitsumfeld. Ehemalige Mitarbeiter schwärmen heute noch von der Qualität des Kantinenangebots, das ab 1974 im Sozialgebäude für bis zu 800 Hungrige gekocht wurde oder von der Möglichkeit die innerbetriebliche medizinische Versorgung zu nutzen, von geselligen Abenden oder dem Urlaub in den Ferienplätzen am Donauknie, am Balaton oder in Budapest.
Nach 1990 ereilte das Werk in Hoyerswerda das gleiche Schicksal wie die meisten anderen Kombinatsteile. Rechner und Computerperipherie aus ostdeutscher Produktion waren auf dem internationalen Markt nicht gefragt und spätestens ab Einführung der D-Mark am 1. Juli 1990 für die Abnehmer im RGW-Raum nicht mehr finanzierbar. So suchte die Betriebsleitung nach Investoren, um Arbeitsplätze für die knapp 700 Beschäftigten zu erhalten. Die gefundene Lösung mag angesichts des technischen Potentials der Mitarbeiter und des Standorts nicht alle Erwartungen erfüllt haben, sicherte aber zumindest die Arbeitsstellen einiger Mitarbeiter bis zum heutigen Tag. So befindet sich in den ehemaligen Werks- und Lagerhallen noch immer ein großer Einkaufsmarkt. Denkt man zurück an die Anfänge des Betriebs und die Notwendigkeit, ehemalige Verkäuferinnen zu Facharbeiterinnen weiterzubilden, schließt sich vor diesem Hintergrund zumindest der Kreis.
Marcus Matics, Januar 2024
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Advents- und Weihnachtsprogramm
Alle Jahre wieder – Weihnachten steht vor der Tür. Auch in diesem Jahr bietet das ZCOM ein Veranstaltungsprogramm mit weihnachtlichen Workshops und Führungen an, die nicht nur Computer- und Technikfans begeistern. Wie wärs mit einem selbstgemachten Geschenk für die Liebsten? In zwei Workshops vor dem zweiten bzw. dritten Adventswochenende (am Freitag, den 8.12. bzw. 15.12) kann im ZCOM ab 14 Uhr gebastelt werden. Unter Anleitung werden leuchtende Karten und Weihnachtsdeko mit Hilfe eines Lasercutters hergestellt. An zwei Nachmittagen der letzten Jahreswoche, zwischen Weihnachten und Silvester werden außerdem öffentliche Führungen zur Geschichte des Computers angeboten. Die Veranstaltungen sind im Eintrittspreis enthalten. Für die Workshops sind zusätzlich zwei Euro Materialpauschale zu entrichten. Weitere Infos und Anmeldung telefonisch oder über die Veranstaltungsseite.

Die Digitalisierung der Milchstraße
kostenfreier Vortrag von Prof. Dr. Matthias Steinmetz am 19.09.2023 ab 17 Uhr
Im Vortrag stellt Prof. Dr. Matthias Steinmetz (AIP) vor, wie die enormen Datenmengen der GAIA-Sonde mit modernster Rechentechnik analysiert werden:
Die Milchstraße ist unsere Heimatgalaxis. Zusammen mit der Sonne ziehen etwa 100 Milliarden Sterne verschiedenen Alters ihre Kreise um das galaktische Zentrum. Die Milchstraße ist dabei ein typischer Repräsentant einer ganzen Klasse von Galaxien, den sogenannten Spiralgalaxien, wie sie im Universum viele Milliarden Mal vorkommen. Doch wie hat sich unsere Galaxis gebildet? War es in einem gewaltigen „Urkollaps“ vor 10 Milliarden Jahren oder bildete sie sich langsam durch das sukzessive Verschmelzen kleinerer Galaxien, wie es die Kosmologie vorhersagt? Ist letzteres der Fall, so sollte es Überreste geben, die von solchen galaktischen Zusammenstößen zeugen. Doch wurden diese Überreste über die Jahrmilliarden bis nahe zur Unkenntlichkeit ausgewaschen. Die neusten Großprojekte vom Boden und im Weltraum erlauben es jedoch, systematisch mit modernen Datenanalysemethoden und der Verwendung von künstlicher Intelligenz besagte Überbleibsel aufzuspüren und so die Entstehungsgeschichte unserer Milchstraße zu rekonstruieren.
Text: Matthias Steinmetz

Mit dem Bus in die digitale Welt
Was machen Bits am liebsten? Na klar, BUSfahren! 🙂
Spaß beiseite. Neben der Doppelbedeutung des Begriffs Bus und (schlechten) IT-Witzen haben Computermuseum und Verkehrsbetriebe weitaus mehr gemeinsam.
Aus der Kooperation des Museums mit der SWH-Gruppe und der dazugehörenden Verkehrsgesellschaft VGH entstand eine Rabattaktion, die nicht nur an Bits denkt.
Ab sofort erhalten Besucherinnen und Besucher des ZCOM einen Euro Rabatt auf den Eintrittspreis bei Vorlage eines gültigen ÖPNV oder Deutschlandtickets.
Zentral gelegen, erreichen Sie mit dem Bus über die Haltestellen Hoyerswerda Stadtzentrum, Albert-Einstein-Straße oder Lausitzer Platz und in wenigen Gehminuten das ZCOM Zuse-Computer-Museum, wo dann die Reise in die Welt des Digitalen weitergeht.

Sonderausstellung „a BIT of ART“
„a BIT of ART“ –
Der Computer als Medium des Künstlers
19.09.21 – 27.02.22
Mathematische Regeln als Kunst!?
Als die Zuse KG im Jahr 1961 den Graphomat Z64 zum Verkauf anbot, dachte dort wohl niemand daran, dass dieser Plotter nur wenige Jahre später in den Kreativbereich vordringen würde. Doch bereits 1965 wurde in Stuttgart eine erste Ausstellung eröffnet, die etwas zeigte, was so nicht zu erwarten war: Kunst aus dem Computer. Die Reaktionen darauf reichten von Erstaunen bis zu absoluter Ablehnung, denn Kunst aus der Maschine schien das menschliche Selbstwertgefühl, des ein oder anderen zu bedrohen. Doch die Kreativität eines Elektronenhirns zeigten diese Werke keinesfalls. Vielmehr dienten die benutzten Rechenmaschinen zur Umsetzung einer Idee, die im Vorfeld entstand und anschließend durch Algorithmen maschinentauglich beschrieben wurde. Der Einsatz von Zufallswerten machte das entstehende Werk jedoch unvorhersehbar.
Die Sonderausstellung widmet sich jenen Pionieren, die den Computer als ihr Kreativwerkzeug, als ihren Pinsel verstanden und zeigt Werke von Frieder Nake, Horst Bartnig, Georg Nees, Charlotte Sommer-Landgraf, Zdeněk Sykora und spannt damit einen Bogen, der in den 1960er Jahren der BRD beginnt, den Einsatz von Computern zur künstlerischen Entfaltung in der DDR beleuchtet und auch den Blick in die ČSSR wirft. Gegenwärtige Tendenzen zeigen die Werke von Tom Witschel.


Werbeprospekt Graphomat Z 64
Eröffnung der Sonderausstellung: Sonntag, 19.09.2021, 13.00 Uhr (Eintritt frei)
Zeitraum: 19.09.2021 – 27.02.2022
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag, 10.00 – 17.00 Uhr
Kosten: Im Eintrittspreis enthalten
Begleitprogramm:
Führungen durch die Sonderausstellung
Dauer: ca 45 Minuten
Kosten: 30 € zzgl. Eintrittspreis
vorherige Anmeldung (min. 14 Tage) notwendig
Workshop: Grafische Interaktion
Die ersten „Computerkünstler“ erstellten ihre Grafiken nicht mit Pinsel oder Bleistift, sondern durch Algorithmen. Solche Algorithmen werden durch die Teilnehmer innerhalb der Workshops erstellt bzw. vorgegebene so verändert, dass deren Bedeutung sichtbar wird. Die erstellten Werke können anschließend über einen Plotter oder Drucker ausgegeben werden.
Dauer: 2 Stunden
geeignet für Interessierte und Schulgruppen
Teilnehmerzahl: max. 15
vorherige Anmeldung (min. 14 Tage) notwendig
Kosten: 40 € zzgl. Museumseintritt
Horst Bartnig in seinem Berliner Atelier 2021. Bartnig setzte den Computer bereits in den 1970er Jahren ein, um seine Werke zu konstruieren.

Mit freundlicher Unterstützung durch:



Pröhl – Zuse

Konrad Zuse besucht im September 1995 die Computer-Ausstellung im LAUTECH Hoyerswerda.
Begegnung mit Konrad Zuse 1995
im LAUTECH Hoyerswerda
(Fotos: Horst Tschiedel)
Hans-Jürgen Pröhl, Vorstandsmitglied des Konrad Zuse Forum e.V., schildert seine Eindrücke aus einer Begegnung mit Konrad Zuse anlässlich seines Aufenthaltes im September 1995 in Hoyerswerda.
Zur Ehren des hohen Besuches wurde im Lausitzer Technologiezentrum (LAUTECH) eine Computerausstellung aufgebaut, die zum Vorläufer des ZCOM Zuse-Computer-Museums wurde.
Meine Begegnung mit einem außergewöhnlichen Menschen
Alles hat eine Vorgeschichte. So auch meine Begegnung mit einem der größten deutschen Erfinder, dem Vater des Computers – Konrad Zuse.
Wenige Monate, nachdem ich mich bereiterklärt hatte, aktiv am Vereinsleben der SENAK teilzunehmen, erhielt ich Ende Mai 1995 vom damaligen Vereinsvorsitzenden Dieter Dunkel eine Einladung zu einem Gespräch. Thema des Gespräches war der bevorstehende Besuch von Konrad Zuse, seine Auszeichnung zum Ehrenbürger der Stadt Hoyerswerda und in diesem Zusammenhang die Mithilfe des Vereines bei den Besuchsvorbereitungen.
Die Idee, Gestaltung einer Ausstellung mit vorhandener Alt-PC-Technik, sollte Realität werden. Nach kurzer Besprechung erklärte ich mich bereit, zusammen mit Horst Tschiedel diese Aufgabe zu übernehmen. Das Ausstellungskonzept, das vorerst erarbeitet wurde, beschränkte sich auf einen Raum mit einer Ausstellungsfläche von 36 qm, den uns Dr. Rentsch im Lausitzer Technologiezentrum zur Verfügung stellte. Das kann für eine Ausstellung viel Platz bedeuten. Aber 18 museumsreife PC-Systeme als Exponate zu präsentieren, dazu die Entwicklungsgeschichte des Computers in Wort und Bild sowie die überwältigende Lebensleistung von Konrad Zuse auf den zur Verfügung stehenden Wandflächen zu dokumentieren, erforderte dennoch ein hohes Maß an Einfallsreichtum. Letztlich ist es uns mit Unterstützung von zwei Diplomanden dennoch gelungen. Das Fundament für das heutige Computermuseum war nach 10-wöchiger ehrenamtlicher Tätigkeit gelegt.
Aber zurück zu Zuse. Wer war Konrad Zuse? Zu seiner Person und zu seinem Schaffen war uns zu damaliger Zeit sehr wenig bekannt. Zu wenig, um hierauf eine Ausstellung aufzubauen. Um ihn und sein Lebenswerk in einer ersten Ausstellungsversion entsprechend in „Szene“ zu setzen, beschafften wir uns u.a. auch seine Autobiographie „Der Computer-Mein Lebenswerk“, analysierten den Inhalt und entwickelten hieraus entsprechende Vorstellungen für die Gestaltung der Ausstellung.
Faszinierend festzustellen, was Konrad Zuse mit seiner ausgeprägt vielseitigen Begabung in seinem Leben geleistet hat. Er wurde als ein Mensch mit ungeheuerer Vorstellungskraft für komplette mechanische Konstruktionen beschrieben. Er war der Schöpfer des weltweit ersten programmgesteuerten und freiprogrammierbaren Rechners in binärer Gleitpunktrechnung, der schon im Jahre 1941 alle wichtigen Merkmale eines Computers besaß und funktionierte. Und er besaß die Fähigkeit, die abstrakten Gesetzmäßigkeiten mathematischer Logik geschickt zur Konstruktion von Rechnern zu nutzen.
Seine wichtigsten Grundideen waren:
- die Nutzung des dualen Zahlensystems, verknüpft mit der Booleschen Algebra und – schon verwirklicht in seinen Maschinen:
- die halblogarithmische Zahlendarstellung, auch schon früh in seinen Maschinen umgesetzt und heute Grundlage der Gleitkomma-Arithmetik in Computern,
- der Plakalkül als universell einsetzbare algorithmische Sprache und Vorgänger heutiger formaler Sprachen und höherer Programmiersprachen.
Er war aber auch ein erfolgreicher Unternehmer, der mit der Zuse KG schon 1949 eine sehr innovative Computerfirma aufgebaut hat, die bis 1969 ca. 250 Rechenmaschinen im Wert von über 100 Mill. DM für vielfälltige Vernwendungen in Wissenschaft und Industrie auslieferte und die bis zu 1200 Beschäftigte zählte. Und er war passionierter Maler. Über 500 Bilder zeugen auch von seinen künstlerischen Fähigkeiten. Für seine Lebensleistungen erhielt Konrad Zuse zahlreiche nationale und internationale Ehrungen, Preise und Würdigungen. Heute führen öffentliche Einrichtungen und Straßen seinen Namen.
Dann war es endlich soweit, der 19.09.1995 war erreicht. Buchstäblich bis zur letzten Minute wurde an der Ausstellung gearbeitet. Dr. Rentsch nahm den hohen Ehrengast in Empfang und ich erwartete Konrad Zuse mit gespannter Hochachtung in unserer Ausstellung.
Konrad Zuse, 85-jährig und schon vom Alter gezeichnet, betrat als erster den Ausstellungsraum, im Gefolge einige seiner treuesten Weggefährten und Honoratioren der Stadt Hoyerswerda.

Konrad Zuse schreibt in das Gästebuch der Ausstellung:
„Wer immer strebend sich bemüht, den können wir erlösen“ (Goethe, Faust)
Nach der offiziellen Begrüßung durch Herrn Dr. Rentsch, begann ich mit der Vorstellung der einzelnen Exponate in der Ausstellung. Konrad Zuse hörte anfangs zu, unterbrach aber bald meine Vorstellung mit der Bemerkung, dass er von all dieser Technik nicht mehr viel verstehe. Ich war überrascht über diese schlichte Direktheit. Aber wiederum auch wieder verständlich, denn die jüngste Computergeneration ist technologisch nicht vergleichbar mit der Großrechentechnik aus der „Zuse–Ära“. Darum lässt sich auch nur erahnen, was die „Computerrevolution“, an deren Anfang und wichtigsten Wegkreuzungen der Name Zuse stand, für die Zukunft bedeuten kann.
Für mich bleibt die Begegnung mit Konrad Zuse ein unvergessliches Erlebnis – Respekt vor diesem Genie!
Hans-Jürgen Pröhl
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Mikrorechnersystem K1520

Mikrorechnersystem K1520 (Generatorrechner für Kohledruckvergasung) in der Dauerausstellung des ZCOM
Abschrift eines Artikels der Sächsischen Zeitung vom 26. Juni 2008:
Nur noch ein Zeitzeuge der Geschichte
von Hans-Jürgen Pröhl
Das Mikrorechnersystem K1520 zur Prozessüberwachung von Reaktoren zur Kohledruckvergasung ist
seit Juni 2007 Legende.
Das neueste Prachtstück des Konrad-Zuse-Computermuseums stammt von der Firma Sustec GmbH. Es
ist ein Teil der Systemtechnik K 1520, die unter anderem
einen Wartenrechner, einen Generatorrechner, Programmier-Rechnersystem und das Diagnose-Rechnersystem umfasst.
Das Mikrorechnersystem K 1520, hergestellt vom ehemaligen
VEB Kombinat Robotron, wurde ab 1978 in einer speziellen
Variante zur Prozessüberwachung und -steuerung von Reaktoren für die Kohledruckvergasung im
ehemaligen VEB Gaskombinat Schwarze Pumpe generiert. Seit Juni 2007 ist das Rechnersystem
Legende.
25 Jahre alt
Ein Vierteljahrhundert zuvor wurde das Mikrorechnersystem erstmals im Rahmen einer
Rekonstruktion an der 1. Generatoren-Vierergruppe eingesetzt.
Dabei befasste sich die umfangreiche Einsatzvorbereitung sowohl mit Fragen zur Systemtechnik, zur
Konstruktion als auch mit Fragen zur Anwendersoftware. Sie wurden problembezogen in
interdisziplinär zusammengesetzten Arbeitsgruppen, bestehend aus Verfahrenstechnikern,
Konstrukteuren, Automatisierern und Programmierern, gelöst.
Auch Betriebe wie das Institut für Energetik und der damalige VEB PKM-Anlagenbau waren an der
Entwicklung bzw. der Erprobung des Systems beteiligt. Die Rechnerausrüstung weiterer
Vierergruppen im Rahmen von Rekonstruktions-Maßnahmen erfolgte danach durch die eigene
Automatisierungseinheit des Stammbetriebes Schwarze Pumpe.
Der Einsatz dieses Mikrorechnersystems K 1520 im Gaswerk des damaligen Gaskombinates war mit
ein Garant für die Leistungssteigerung in der Kohledruckvergasung in den 80er Jahren. Bis zu 80
Prozent der Stadtgasversorgung der DDR konnten so abgesichert werden. Im Mai 1992 ging die
Kohledruckvergasung außer Betrieb.
Platz im Museum
Die mikrorechnergestützte Kohledruckvergasung, einst ein weltweit beachtetes Verfahren, hat aber
im kohlereichen China mit dem gleichen Know-how seine Fortsetzung gefunden. Noch heute versorgt
ein um die 90er Jahre errichtetes Druckgaswerk in der Provinz Heilongjiang die Millionenstadt Harbin
mit Stadtgas – ein Exportvorhaben der ehemaligen DDR.
In Schwarze Pumpe blieb mit der Umstellung der Anlagen auf Gaserzeugung durch
Reststoffverwertung für einen Teil der Gasgenerätoren der mikrorechnergestützte Betrieb bis Juni
2007 erhalten.
Aber dann war endgültig Schluss. Es folgten Abriss und Verschrottung. Das Prozessrechnersystem
kam ins Computermusum, wo man sich über die Schenkung natürlich sehr freute.
Das Zuse-Museumskollektiv wird bemüht sein, diese Schenkung musealisch so aufzubereiten, dass
damit ein weiterer technischer Zeitzeuge für den praktischen Einsatz von Prozessrechentechnik in
unserer Region in der Ausstellung seinen Platz finden wird.
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