Was ist die Intension des Architekten für das ZCOM-Gebäude?
Es ist Dezember und das Museum befindet sich im Winterschlaf. Das gilt aber nicht für die Planer. Am Schreibtisch wird eifrig weiter gearbeitet. Einen der Planer, den Architekten des Museums, möchte ich Ihnen heute gerne vorstellen.
Hendrik Just ist der Architekt für das Zuse-Computer-Museum in der Dietrich-Bonhoeffer-Str. 1 – 3. Er wurde hier in Hoyerswerda geboren. Nach Beendigung seines Architekturstudiums an der TU Dresden 1995 arbeitete er an dieser als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Wohnbauten. 1998 gründete er das Architekturbüro „zinnober architektur senftenberg“. Seit 2007 ist er Mitglied im Bund Deutscher Architekten.
Was ist das gestalterische Grundkonzept für die Gebäudehülle des Museums?
Hendrik Justs Ziel ist es, ein Museum zu schaffen, „welches möglichst in einem Raum unterzubringen ist und einen großzügigen Rundgang ermöglichen soll“. Diese Idee ist zusammen mit den Ausstellungsgestaltern Helmstedt, Schnirch und Rom entstanden. (Dieses Trio stelle ich Ihnen in meinem nächsten Beitrag im Januar vor.)
Für die Schaffung eines großen Raumes wurde die Ladenzeile vor dem Haus entkernt und nur die wirklich notwendigen Stützen und Wände blieben bestehen. „Darin wird dann das Museum hineingestellt.“ Um den Spaziergängern und Passanten schon einen kleinen Einblick in das Zuse-Computer-Museum zu gewähren, wurde die gesamte Betonfertigteilfassade entfernt und eine neue Glasfassade vor die Grundkonstruktion des Gebäudes gestellt. Unter einem neuen Vordach an der Giebelseite befindet sich der Haupteingang. „Dadurch präsentiert sich das Museum als ein modernes Haus und zeigt auch die Veränderungsfähigkeit solcher Gebäude.“
Was sind die Herausforderungen bei dem Gebäude?
Architekt Hendrik Just: „Absolute Herausforderung an diesem zu sanierenden Gebäude ist natürlich die industrielle Vorfertigung, die aus der Geschichte der DDR kommt. Allerdings sind damit Ungenauigkeiten und vertuschte Schlampereien bei der Bauausführung verbunden, die uns jetzt bei Detaillösungen und ganzen Bauteilen zu schaffen machen. Dafür Lösungen zu finden, ist immer eine Aufgabe und führt eben auch zu Umplanungen“.
Ist das der erste Museums- bzw. Ausstellungsbau, den Herr Just betreut?
„Ja“, so Herr Just, „es ist unser erstes Museum und auch Ausstellungsbau. Dieses ist keine alltägliche Aufgabe, da diese Aufträge relativ selten sind. Gekoppelt ist dieses Museum auch noch an die gestalterische Aufwertung der Fassade der gesamten Bonhoefferstraße, so dass letztendlich eine Gesamtlösung für das Haus gesucht und auch gefunden wurde“.
An welchen Gebäuden hat Herr Just in den letzten Jahren noch seine Handschrift hinterlassen?
Das Büro zinnober architektur senftenberg plante das Schleusenwärterhaus in Kleinkoschen und mehrere Wohngebäude in Senftenberg in der Schloßstraße 6 und Brauhausstraße 9. Derzeit im Bau befindlich, ist das Innovationszentrum Senftenberg an der BTU in Senftenberg.
Mit diesem letzten Beitrag verabschiede ich mich dieses Jahr. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche und stressfreie Weihnachtszeit sowie einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2015.
Neueste Kommentare