Konrad Zuse ist der Erfinder des ersten programmierbaren Computers.
Ohne ihn könnten Sie das hier nicht lesen.
Konrad Zuse (1910 – 1995) war einer der einflussreichsten deutschen Erfinder. Er entwickelte 1941 die erste funktionsfähige, programmgesteuerte, frei programmierbare Rechenmaschine in binärer Gleitpunktrechnung der Welt: den Computer. Und noch heute arbeiten die Computer im Wesentlichen nach Zuses Konstruktionsprinzip. Er wird deshalb auch der „Vater des Computers“ genannt.
1928 legte er hier in Hoyerswerda sein Abitur ab. Die moderne Bergbautechnik im Umland inspirierte den jungen Zuse. „In Hoyerswerda gab es endlich auch eine technische, eine technisierte Umwelt. Nicht weit von der Stadt lagen modern eingerichtete Braunkohlengruben … Die großen Abraumförderbrücken gaben mir eine erste Vorstellung von einem automatisierten, technischen Zeitalter.“ Spielerisch mit dem Metallbaukasten setzte er hier auch seine ersten Ideen um. Neben Erfinder war Zuse noch Unternehmer und Künstler. Seine ersten Zeichnungen fertigte er in Hoyerswerda an.
Warum sollte man ihn kennen?
Der hervorragende deutsche Computerpionier half mit, die Welt zu verändern. Befasst man sich mit dem Lebensweg von Konrad Zuse, so stellt man fest, dass dieser kreative Geist mit seiner Fähigkeit, ganzheitlich zu denken, uns neben der ersten Rechenmaschine (Z3) auch viele andere Erfindungen schenkte. Man sollte ihn kennen, weil er zum Beispiel mit dem Spezialmodell S1den ersten Prozessrechner der Welt entwickelte. Ebenso erfand er mit dem „Plankalkül“ 1945/46 die erste algorithmische Programmiersprache. Er gründete 1941 mit dem „Zuse -Ingenieurbüro und Apparatebau“ wahrscheinlich die weltweit erste Computerfirma. Das Unternehmen hatte 1944 bereits 20 Mitarbeiter. Sie musste allerdings gegen Kriegsende wieder aufgelöst werden. 1950 vermietete Konrad Zuse die Z4 für fünf Jahre an die ETH Zürich (Miete: 10 000 SFR pro Jahr). Sie war zu dieser Zeit europaweit die einzige programmgesteuerte Rechenmaschine im praktischen Einsatz und weltweit der erste kommerziell ausgelieferte Rechner. Die Zuse KG produzierte 1957 mit der Z22 den ersten Röhrenrechner, der in Deutschland in Serie gebaut wurde. Mit der Entwicklung des Z64 „Graphomat“ 1962 schuf Konrad Zuse einen der ersten Plotter der Welt.
Warum ist der Namensgeber für das Zuse-Computer-Museum in Hoyerswerda?
Er ist der Protagonist des ZCOM, weil Konrad Zuse in einer Person Computerpionier, Künstler und Querdenker ist. Somit verbindet er auf elegante Weise die zwei großen Themen Technik und Kunst, denen sich das Museum verschrieben hat. Ziel ist es, in der neuen Ausstellung die Entwicklung der Computer- und Datenverarbeitungsgeschichte ganzheitlich zu betrachten. Dazu gehört neben der Technik auch die Kreativität.
Konrad Zuse begleitete zu Beginn der 1990er Jahre die Gründungsphase des Vereins persönlich. Anlässlich der Eröffnung des damaligen vereinsgeführten Museums 1995 gab er den Gründern auf den Weg: „Nutzen Sie meinen Namen schamlos aus …“
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Geboren in Berlin-Wilmersdorf
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Abitur am Reform-Realgymnasium Hoyerswerda
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Der erste voll funktionsfähige, programmgesteuerte und frei programmierbare Rechner in binärer Gleitpunktrechnung, die Z3 wird der Öffentlichkeit vorgestellt -
Gründung seiner ersten Firma namens „Zuse Ingenieurbüro und Apparatebau“, die allerdings zum Kriegsende wieder aufgelöst werden muss
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Entwicklung des „Plankalkül“, der ersten universellen algorithmischen Programmiersprache der Welt
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Gründung der ZUSE KG in Neukirchen (Kreis Hünfeld)
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Beginn der Serienfertigung von Rechenmaschinen mit der Z11 -
Übernahme der Firma von der Siemens AG, Konrad Zuse scheidet aus der Firma aus
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stirbt Prof. Dr. h. c. mult. Konrad Zuse in Hünfeld